FEM Handrechnung 2 5
Aus ESOCAETWIKIPLUS
FEM-Theorie: Steigerung der Genauigkeit der Ergebnisse (Mechanik): 4 und mehr Elemente0
A..
B..
C..
D1 D2 D3 D4 D5 D6 D7 D8
E..
Z..
NL..
T..
4. Steigerung der Genauigkeit der Ergebnisse
4.4 Elemente mit quadratischem Ansatz: Einführung
Eine Verbesserung der Ergebnisse kann nicht nur mit mehr Elementen erreicht werden, sondern auch mit Elementen mit höherer Ansatzfunktion. Anstelle eines linearen Verschiebungsansatzes wird jetzt ein quadratischer Ansatz gewählt. Beim quadratischen Ansatz muss für die zusätzliche unbekannte Konstante (Freiheitsgrad) ein zusätzlicher Knoten eingeführt werden. Dieser wird üblicherweise in der Mitte angenommen und wird Zwischenknoten oder auch Kantenmittenknoten genannt.
Die quadratische Funktion des Verschiebungsansatzes kann geschrieben werden als
In der Abbildung rechts ist ein Element dargestellt. Es hat die Länge L. Dieses Element mit quadratischem Ansatz hat 3 Knoten: Knoten 1 liegt am linken Ende, Knoten 2 in der Mitte und Knoten 3 am rechten Ende des Elementes.
Wie beim linearen Verschiebungsansatz gezeigt, können wir die Verschiebung u(x) auch durch ein Produkt der Formfunktionen N und der Knotenverschiebungen ausdrücken. Die Formfunktionen sind in der Abbildung als mathematische Beschreibung gezeigt. Jede der Formfuntionen repräsentiert einen typischen Funktionsverlauf über die Länge L des Elementes:
- N1 für die Stützwerte u1=1, u2=0 und u3=0,
- N2 für die Stützwerte u1=0, u2=1 und u3=0 und
- N3 für die Stützwerte u1=0, u2=0 und u3=1.
Mit den Formfunktionen gemeinsam kann die Verschiebung im Element beschrieben werden als
Die Dehnungen ergeben sich damit zu
Mit
kann dies geschrieben werden als
In unserem Beispiel ist:
Die Elementsteifigkeitsmatrix [K]e berechnet sich entsprechend zu
Die Elementsteifigkeitsmatrizen sind jetzt von der Ordnung 3,3.
Die analytische Bestimmung der Koeffizienten der Steifigkeitsmatrix (1.4.2) wird jetzt wesentlich komplizierter, da umfangreichere Integrale auszuwerten sind. So muss z. B. das Integral
bestimmt werden, um den Koeffizienten K11 zu erhalten. Allgemein werden die 9 Koeffizienten Kij aus
bestimmt.
Um den Aufwand zu reduzieren, wird anstelle der analytischen die numerische Integration verwendet. Dazu wird die Gauß'sche Integrationsformel benutzt. Diese besagt, dass das Integral näherungsweise durch eine Summe der Werte der Funktionen an wohldefinierten Stellen, den sogenannten Gausspunkten (auch Integrationspunkte genannt), multipliziert mit einer Wichtungskonstante, ersetzt werden kann. Z. B. lautet die Vorschrift
wobei die Funktionswerte an den Stellen
zu nehmen sind. ξi sind Wichtungsfaktoren.
Die Berechnung wird im folgenden für unser Beispiel des konischen Zugstabes durchgeführt. Dabei wird die Struktur durch 2 Elemente diskretisiert.