Materialdaten
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Für die numerische Lösung der FEM-Simulation ist es notwendig, dass die | Für die numerische Lösung der FEM-Simulation ist es notwendig, dass die |
Version vom 6. November 2012, 14:39 Uhr
engl: material data Kategorie: Level 1 Material
Die Materialdaten sind diejenigen Zahlenwerte, die in der Simulation das Verhalten des Materials des Bauteils beschreiben.
Die Materialdaten können auch als Werkstoffdaten bezeichnet werden.
In der Strukturmechanik, Statik:
- Elastizitätsmodul E (EX,EY,EZ),
- Querkontraktion ν (NUXY,NUYZ,NUXZ oder PRXY,PRYZ,PRXZ),
- Wärmeausdehnungskoeffizient α (APLX,ALPY,ALPZ oder ..)
- oder der Kompressionsmodul (meistens automatisch aus E und ν abgeleitet)
Für spezifische Hinweise für Materialdaten in der Strukturmechanik klicken Sie auf das Mechanik-Icon rechts.
In der Strukturmechanik, Dynamik zusätzlich zu den Werten der Statik:
- Dichte ρ (DENS),
- Reibbeiwerte
Für eine stationäre Simulation eines Temperaturfeldes muss
- die Wärmeleitfähigkeit λ (KXX,KYY,KZZ)
gegeben sein. Für eine transiente Simulation müssen zusätzlich noch
- die Dichte ρ (DENS) und
- die Wärmekapazität c (C) oder
- die Enthalpie H (ENTH)
verfügbar sein. Näheres dazu finden Sie bei Materialdaten Temperaturfeld.
Für die numerische Lösung der FEM-Simulation ist es notwendig, dass die Materialmatrix mit Zahlen belegt ist, die bestimmte Bedingungen einhalten (positiv definit). Gerade bei richtungsabhängigen Materialdaten in der Mechanik kann es durchaus passieren, dass man als Anwender vom Programm darauf hingewiesen wird, dass diese Bedingung für die Lösung eingehalten sein muss.
Für spezifische Hinweise für Materialdaten in Medical-Anwendungen klicken Sie auf das Medical-Icon rechts.
Woher bekommt man die Materialdaten?
Oftmals sind einige Daten in einer Datenbank innerhalb der Simulations-Software abrufbar. Für die eigene Anwendung sollten diese Daten aber immer hinterfragt werden: sind es Mittelwerte (best estimate) oder Mindestwerte (nach Norm) (konservative Grenzwerte) oder müssen sie für die eigene Anwendung als Funktion der Temperatur gegeben sein usw.
Bei Materialdaten, die aus Experimenten abgeleitet werden, sollte auf die angemessene Genauigkeit geachtet werden: sie sollten nur so genau sein wie für die Simulation sinnvoll. Aufgrund der Unschärfen der Simulation reicht oftmals eine Genauigkeit der Materialdaten von +/-1 % völlig aus, vielleicht auch +/- 10 %. Wichtiger ist dafür ein funktionaler Verlauf, z.B. abhängig von der Temperatur.
Bei Experimenten zur Bestimmung von Materialdaten sollte auch immer hinterfragt werden, ob Proben nach Norm geeignet sind. Gehen Sie vom Simulations-Bauteil aus, schätzen Sie die Verwendung und die Auswirkung des gesuchten Materialwertes ab und entscheiden Sie auf dieser Basis über das geeignete Experiment.
Beispiel
Die Halterung der Batterie eines modernen Fahrzeugs ist zu berechnen. Der Elastizitätsmodul wird mit 210 GPa eingesetzt. Sollte dieser Wert genauer bestimmt werden? Nein, denn wichtiger ist die Berücksichtigung, dass die Li-Ion-Batterie warm wird und der Elastizitätsmodul bei 60°C schon deutlich von dem Wert bei Raumtemperatur abweicht. Außerdem hat das Blech vielleicht eine Walzrichtung und geänderte Eigenschaften in bestimmten Richtungen...
Andere Begriffe
Wenn die Materialdaten streuen und diese Streuung für Ihr Simulationsziel wichtig ist, sollten Sie eine Untersuchung der Robustheit durchführen.