Erdwärmesonde

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engl: ground source heat pump          Kategorie: Erneuerbare Energie


Allgemeine Informationen hierzu finden Sie zum Beispiel bei wikipedia:Geothermie.

Inhaltsverzeichnis

Simulation

Für die Simulation von Erdwärmesonden wurden bisher vielfach Tabellenkalkulations-Programme verwendet. Damit wird im allgemeinen die Anordnung vereinfacht und als 2-dimensionale oder 1-dimensionale Aufgabenstellung abgebildet.

FEM-Programme werden zunehmend verwendet, um solche Vereinfachungen zu vermeiden und genauere Ergebnisse zu erzielen.

Ein Beispiel für die Anwendung eines FEM-Programms ist hier nachfolgend vorgestellt.

Beispiel Erdwärmesonde

Aufgabenstellung

Erdwärmesonde-1.jpg

Als Beispiel wird hier ein Eigenheim vorgestellt, das auf einem rechteckigen Grundstück (30 x 20 m) steht. Das Haus ist etwas seitlich versetzt platziert. An einer Position neben dem Haus wird eine Reihe von Bohrungen schräg in den Untergrund getrieben. Bei dieser radialen Bohrtechnik gehen die Bohrungen von einer zentralen Position aus. Hier in diesem Beispiel werden 6 Bohrungen ausgeführt, die bis 40 m Tiefe schräg nahe an die Grundstücksgrenzen platziert werden. Diese Anordnung ist in der Abbildung rechts skizziert.

Das FEM-Modell wird über die Grundstücksgrenzen hinaus bis zu den Abmessungen 70 x 60 m und 70 m Tiefe ausgedehnt, um Randeinflüsse genauer zu erfassen. Dieser Bereich ist in der Abbildung rechts als blaues Rechteck skizziert.

In die Bohrungen werden Sonden eingelegt. Diese Sonden sind jeweils 2 Leitungsrohre aus Kunststoff, die als U-Rohr unten verbunden sind, so dass in einem Rohr das Kühlmittel einströmt, unten umgelenkt wird und aus dem anderen Rohr wieder nach oben strömt. Nachdem die Sonde in die Bohrung eingelegt ist, wird die Bohrung mit einem zement-artigen Füllstoff versiegelt.

Die Skizze rechts zeigt den Querschnitt der Sonde in der Bohrung.


Diskretisierung

Erdwärmesonde-2.jpg

FEM-Aufgabenstellung zeichnet sich dadurch aus, dass die Diskretisierung den Untergrund unter dem Grundstück und einen angemessenen umgebenden Bereich erfassen und vernetzen muss. Für dieses Volumen ergeben sich selbst bei einen Kantenlänge von 1 m sehr viele Elemente (bis etwa 1 Mio), die entsprechend Rechenaufwand bei der Lösung fordern. Trotzdem ist diese Diskretisierung nicht ausreichend, um die Details des Sonden-Querschnitts zu berücksichtigen.

Eine praxisgerechte Vorgehensweise verwendet hier für die Rohrleitung in der Sonde ein 1-dimensionales Fluid-Element, das den Strömungskanal abbildet und damit für das Kühlmittel die Freiheitsgrade Druck und Temperatur gemittelt über den Querschnitt verfolgt.

Erdwärmesonde-4.jpg

Thermischer Widerstand zwischen dem Kühlmittel über die Rohrwandung und das Sondenfüllmaterial bis zum umgebenden Untergrund

Das Modell der Sonde wird durch Bindung von Freiheitsgraden mit dem regelmäßigen Volumen-Element-Netz des Untergrundes verbunden. Vorteil: die Vernetzung der Sonden und des Untergrundes kann unabhängig voneinander erfolgen, Nachteil: direkt im Verbindungsbereich eine Einbuße an Genauigkeit der Temperaturverteilung. In Hinsicht auf die Energieübertragung vernachlässigbarer Einfluss.


Ergebnisse

Erdwärmesonde-5.jpg

Verteilung der Temperaturdifferenzen als räumliche Iso-Flächen-Darstellung (iso-surface) innerhalb der Grenzen des Grundstücks. Die Bereiche des Modells außerhalb des Grundstücks wurden hier ausgeblendet. Damit zeigt die Abbildung diejenigen Temperaturdifferenzen, die für eine Genehmigung der Anlage maßgebend sein können.

Zeitpunkt nach 30 Tagen Wärmeentnahme-Betrieb


Besonderheiten

Als Ergebnis kann über der Zeit

und andere Größen ausgewertet werden

Wärmeübergang vom Kühlmittel zur Wandung abhängig von der lokalen Temperatur laminar, turbulent

Fernfeldeinfluss Fernfeld-Randbedingung

Anisotrope oder orthotrope Eigenschaften des Untergrundes

Grundwasserströmung Temperaturfeld Massenstrom gegeben auf der Grundlage der geologischen Beurteilung des Untergrundes Fließrichtung und Fließgeschwindigkeit ergibt sich aus den Klüften und der Porosität des Untergrundes nicht Sickerströmung Staudamm, Tiefbau Gruben nicht porous media Druck und Feuchte als gekoppeltes Potentialfeld-Problem

Jahreszeitliches Temperaturprofil des Untergrundes Monatliches Temperaturprofil

Geothermischer Wärmefluss (etwa 0,08 W/m²)

Lösung für 50 Jahre Auslegungs-Lebensdauer der Anlage

bei der Kühlmittel-Eintrittstemperatur die voraussichtliche Nutzung berücksichtigen: im Winter als Wärmequelle zur Heizung, im Sommer als Wärmesenke zur Kühlung

FEM-Modell kann Sonden von Tiefen bis 100 m oder mehr problemlos abbilden

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