Versagen
Aus ESOCAETWIKIPLUS
engl: failure Kategorie: Level 2 Material
Allgemeine Informationen wie bei wikipedia:Versagen betreffen nicht direkt den Bereich der CAE-Simulationen.
Simulation
Das Versagen eines Bauteils ist maßgebend für das Ziel der Simulation.
Die Simulation dient meistens dazu, für ein Bauteil vor dem Auftreten des Versagens zu untersuchen, ob und wie sicher das Versagen verhindert werden kann. Das ist der typische Anwendungsfall des Entwicklers oder des Konstrukteurs.
Die Simulation dient machmal dazu, nach einem Versagen die Ursachen zu klären. Das ist der typische Anwendungsfall des Analytikers oder Versicherers.
Wenn ein Bauteil versagt, dann ist es nicht mehr einsetzbar.
Manchmal ist es verfomt und verbogen. Dann hat die Simulation das Ziel, die Verformung zu zeigen.
Manchmal ist das Bauteil gerissen, das Material ist irgendwo getrennt. Bei einem solchen Versagen von Bauteilen durch Beanspruchung unterscheidet man zwischen
- Gewaltbruch,
- Ermüdungsbruch und
- Ratcheting: schrittweiser Dehnungszuwachs durch zyklische Belastung.
Der Gewaltbruch findet bei statischer Beanspruchung durch Überschreiten des statischen Festigkeitswertes der Zugfestigkeit statt. Bei zyklischer Beanspruchung tritt dagegen der Ermüdungsbruch bereits bei sehr viel geringeren Spannungswerten auf. Kann ein Bauteil eine beliebig hohe Anzahl von Lastzyklen ertragen, bezeichnet man es als dauerfest. In der Praxis wird dies durch eine Lastwechselzahl von 106 repräsentiert.
Beim Versagen von Verbundwerkstoffen (Composites) und geschichteten Werkstoffen werden Versagenskriterien verwendet, die die einzelnen Bestandteile des Werkstoffes berücksichtigen und den Zusammenhalt untereinander berücksichtigen.