Singularität

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engl: singularity          Kategorie: Aa-leerbild.jpg Level 3 Theorie


Allgemeine Informationen wie bei wikipedia:Singularität betreffen nicht direkt den Bereich der CAE-Simulationen.

Simulation

Im Bereich der CAE-Simulationen spricht man von einer Singularität

Singularität im Sinne der FEM-Simulation

Im Sinne der konstruktiven Bedingungen des Modells liegen die Bedingungen einer Singularität zum Beispiel vor

Singularitaet-1.jpg

An einer solchen Position ergeben sich dort im Modell bei der Auswertung unendlich hohe Spannungen. Typische Singularitäten in einer Simulation treten auf (siehe auch Abbildung rechts)

Typisch für eine Singularität ist, dass innerhalb eines Elementes die Spannungen deutlich abfallen (hoher Spannungsgradient).

In der Realität treten Singularitäten im theoretischen Sinne nicht auf, denn

Da beide Effekte in vielen Berechnungen nicht berücksichtigt werden, wird mit zunehmender Netzdichte an dieser scharfkantigen Kerbe der unendlich hohe Spannungswert immer genauer, d.h. immer höher, berechnet. Das äußert sich darin, dass mit zunehmender Netzdichte der Spannungswert immer weiter ansteigt und keine Konvergenz erreicht wird. In solchen Fällen macht eine globale Genauigkeitsbetrachtung keinen Sinn. Diese singulären Stellen können nicht sinnvoll ausgewertet oder bewertet werden.

Singularitäten können die Fehlerabschätzung anhand der Fehlerenergie ungünstig beeinträchtigen.

Wie geht man in der Praxis der Simulation vor?

Bei einem Bauteil mit einer sehr scharfen Ecke oder einer Kerbe mit einem sehr kleinen Radius kann man das FEM-Modell relativ grob vernetzen und auf die berechneten Ergebnisse der Spannung einen zusätzlichen Kerbfaktor anwenden.

Für den Rand oder die Wurzel einer Schweißnaht liegen sehr stochastische (zufällig verteilte) Bedingungen vor. Im Maschinenbau, Fahrzeugbau und Schiffbau ist es üblich, beim FEM-Modell eine Kerbe mit einem Radius von 1 mm zu modellieren und damit pauschal die Kerbbedingungen zu erfassen.

Für die Simulation der Bedingungen an einer Rissspitze werden die Methoden der Bruchmechanik angewendet. Durch ein FEM-Modell mit Elementen mit Zwischenknoten (Kantenmittenknoten), bei denen der Kantenmittenknoten auf eine 1/4-Position verschoben wird, kann durch die Ansatzfunktionen die (theoretisch) unendlich hohe Spannung an der Rissspitze simuliert und mechanisch angemessen abgebildet werden.

Singularität im Sinne der numerischen Lösung

Die Singularität im Sinne der numerischen Lösung ergibt sich aus der Verteilung und der Größe der Zahlenwerte in der Gesamt-Steifigkeitsmatrix. Wenn zum Beispiel das FEM-Modell durch ungenügende Randbedingungen nicht statisch bestimmt gelagert ist, dann enthält das Gleichungssystem mehr Unbekannte als Gleichungen, es kann nicht eindeutig gelöst werden. Diese Bedingung kann durch die Software erkannt werden. Meistens gibt die Software dann an den Anwender eine Warnung aus und berechnet eine Lösung, die "künstliche" zusätzliche Randbedingungen enthält.

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