Strukturmechanik

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engl: structural mechanics          Kategorie: Aa-leerbild.jpg Level 1 Physik Theorie Mechanik Aa-leerbild.jpg


Allgemeine Informationen hierzu finden Sie zum Beispiel bei wikipedia:Mechanik

Strukturmechanik ist die Simulation eines Bauteils, das durch Kräfte und Momente belastet wird und sich dadurch verformt. Die maßgebenden Eigenschaften des Werkstoffs sind Steifigkeit und Masse.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Zur Simulation der Strukturmechanik ist die grundlegende Differentialgleichung zu lösen. Sie kann geschrieben werden als

Strukturmechanik-1.jpg


oder als

Strukturmechanik-2.jpg


Diese Gleichung stellt eine Kräftesumme auf, die sich aus den Trägheitskräften (Masse mal Beschleungigung), den Dämpfungskräften (Dämpfung mal Geschwindigkeit) und elastischen Kräften (Steifigkeit mal Verschiebung) gegenüber den äußeren Kräften ergibt. Bei der Herleitung der Differentialgleichung wird (hier für den 1-dimensionalen Fall beschrieben) das Materialverhalten (Spannung = Elastizitätsmodul mal Dehnung), die Geometrie (Dehnung = Längenänderung durch Ausgangslänge) und die Querschnittsbedingung (Spannung = Kraft durch Querschnitt) berücksichtigt.

Analoges-Potentialfeld-2.JPG

Die Strukturmechanik kann als Potentialfeld betrachtet werden. Die Abbildung rechts zeigt den Zusammenhang zwischen

Im allgemeinen Fall einer 3-dimensionalen Anwendung der Strukturmechanik liegen eigentlich 3 Potentialfelder vor, die miteinander gekoppelt sind (Querkontraktion).

Mit dieser Darstellung werden prinzipielle Zusammenhänge mit anderen Potentialfeldern erkennbar. Der Vergleich der Potentialfelder untereinander kann das Verständnis der Effekte und der auftretenden Größen erleichtern.

Simulation

Bei der Anwendung der FEM ergibt sich durch die Diskretisierung aus der Differentialgleichung ein algebraisches Gleichungssystem, das hier als Matrizengleichung gezeigt ist

Strukturmechanik-3.jpg


Strukturdynamik

Diese Gleichung hier trifft für eine dynamische Simulation zu. Zusätzliche Details hierzu finden Sie bei Strukturdynamik.

Die numerische Lösung in der Strukturdynamik kann

ausgeführt werden. Beide Vorgehensweisen haben Vor- und Nachteile. Die Auswahl der geeigneten Lösung sollte anhand der Eigenschaften des Bauteils und der Simulations-Aufgabe getroffen werden.

Statische Strukturmechanik

Wenn auf eine Abhängigkeit von oder Änderung über der Zeit verzichtet wird und eine statische Simulation durchgeführt wird, reduziert sich das zu lösende Gleichungssystem hier als Matrizengleichung geschrieben zu

Strukturmechanik-4.jpg


Anwendung der FEM

Freiheitsgrad

Verschiebung
Die Freiheitsgrade in der Strukturmechanik sind die Verschiebungen u des Bauteils. Die Verschiebung u ist eine vektorielle Größe mit Richtungs-Komponenten (ux,uy,uz im 3-dimensionalen Fall). Die Verschiebungs-Komponenten ux,uy,uz in den Raumrichtungen x,y,z (Dimensionen) sind miteinander über die Querkontraktion gekoppelt.

Verdrehung
Abhängig von der Idealisierung und damit vom Elementtyp (Balken-Element, Schalen-Element) können dazu auch die Verdrehungen (Rotationen) gehören.

Druck
Teilweise wird zusätzlich der Druck als Freiheitsgrad berücksichtigt (siehe dazu Mixed u-p).

Materialdaten

Für eine statische Simulation der Strukturmechanik muss der Elastizitätsmodul E und die Querkontraktion ν gegeben sein. Der Wärmeausdehnungskoeffizient α ist maßgebend zur Berücksichtigung der thermischen Dehnung. Für eine dynamische Simulation müssen zusätzlich noch die Dichte ρ vorgegeben werden.

Weitere Details finden Sie auf der Seite der Materialdaten der Mechanik.

Randbedingungen: Lagerungen

Als Lagerung kann die Verschiebung und, falls in der Simulation als Freiheitsgrad enthalten, die Verdrehung festgehalten oder vorgegeben werden. Auch eine elastische Bettung ergibt eine Festhaltung.

Randbedingungen: Lasten

Als Lasten können folgende Größen angegeben werden:


Nichtlinearitäten

Nichtlinearitäten sind solche Effekte oder Bauteileigenschaften, die eine Abhängigekit von den aktuellen Verschiebungen (also den Freiheitsgraden der Strukturmechanik) oder den daraus abgeleiteten Ergebniswerten aufweisen. Dazu zählen

und

Abhängigkeiten von Größen, die nicht Freiheitsgrade der Strukturmechanik sind (zum Beispiel Temperaturen), sind nicht als Nichtlinearität anzusehen.


Weiterführende Informationen

Ein weiterführendes Seminar speziell hierzu finden Sie unter "Wissen" auf der Homepage von CADFEM.

Praktische Vorgehensweise als Video

Eine Darstellung der praktischen Vorgehensweise finden Sie auf dem CADFEM YouTube Kanal. Das dort angebotene CADFEM Tutorial Nr. 1 - Statik: Berechnung von Spannung & Verformung mit ANSYS®Workbench™ zeigt die Durchführung einer Strukturmechanik-Simulation.

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