Argyris, John

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Kategorie: Geschichte der FEMAa-leerbild.jpg


Allgemeine Informationen zu John Argyris (1913-2004) finden Sie zum Beispiel bei wikipedia:John Argyris.

Die folgenden Anmerkungen sind sinngemäß übersetzt aus der Laudatio von Prof. Manolis Papadrakakis (National Technical University Athens) für Professor John H. Argyris anlässlich seines 90. Geburtstages (19.8.2003), veröffentlicht im IACM Magazin “Expressions” (Oktober 2003).

Als einer der Begründer der Finite-Elemente-Methode wurde Prof. Argyris weltweit bekannt als führender Lehrer und Forscher der Computerwissenschaften. Diese Würdigung anläßlich seines 90. Geburtstages 2003 kann nur einen kurzen Überblick über seinen bemerkenswerten Lebensweg als hervorragender Wissenschaftler und Ingenieur geben.

John H. Argyris wurde in Volos geboren, 300 km nördlich von Athen. Nach der Schulzeit im Gymnasium in Athen studierte er Bauwesen an der Technischen Universität in Athen und setzte das Studium an der Technischen Universität München bis zum Diplomabschluss 1936 fort. Bei Ausbruch des Krieges floh er in die Schweiz und erlangte 1942 die Doktorwürde an der ETH Zürich in Aeronautik. 1943 bis 1949 arbeitete er als technischer Offizier in der Ingenieurabteilung der Royal Aeronautical Society in London.

1949 wurde er Senior Lecturer am Imperial College der University of London und war 1955 bis zur Emeritierung 1975 Professor und Direktor der Division of Aeronautical Structures. Bis 1980 wirkte er weiter am Imperial College. 1959 nahm er einen Ruf an die Universität Stuttgart an und leitete das Institut für Statik und Dynamik von Luft- und Raumfahrtkonstruktionen. Nach der Emeritierung setzte er seine Arbeiten mit zahlreichen Veröffentlichungen und Buchpublikationen fort.

Unter den mehr als 500 Veröffentlichungen und 10 Büchern von John Argyris sind die Bücher „Introduction into the Finite Element Method, vols. I, II and III”, 1986-88, “Dynamics of Structures”, 1991, und “An exploration of Chaos”, 1994. Diese Quellen sind weltweit Lesestoff für Studenten, Ingenieure und Forscher und Meilensteine des Fachgebietes der „Computational Mechanics“. In der Veröffentlichung von Ray Clough, in der 1960 der Begriff der „Finite-Elemente-Methode“ geprägt wurde, wurde die „Argyris-Methode“ als Grundlage zitiert und die Veröffentlichung von Argyris über “Energy theorems of Structural Analysis” von 1954 als das wichtigste Paper der Strukturmechanik bezeichnet.

Nach mehr als 50 Jahren hat sich von Karman’s Anmerkung als richtig erwiesen, dass die Erfindung der Finite-Elemente-Methode von Argyris eine der großartigsten Errungenschaften der Ingenieurwissenschaft ist und unser Denken auf diesem Gebiet revolutioniert hat. Einer seiner wichtigsten Beiträge für den Ingenieurbereich war die Gründung und Herausgabe der Zeitschrift „Computer Methods in Applied Mechanics and Engineering“, die wesentliche Beiträge der rechnergestützten Methoden in der angewandten Mechanik und im Ingenieurwesen lieferte. Die Zeitschrift CMAME gehört heute zu den führenden Organen dieses Fachgebietes.

John Argyris hat zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten, darunter 33 Ehrendoktorwürden „Honoris Causa“ von Universitäten weltweit. Zu den weiteren Auszeichnungen zählen die von Karman-Medaille der ASCE, die Timoshenko-Medaille der ASME, die Prinz Philipp-Goldmedaille der Royal Academy of Engineering und das Bundesverdienstkreuz.


Sonstige Begriffe

Zur faszinierenden Geschichte der FEM finden Sie hier eine Bildfolge zum Selbststudium.


Literatur

Laudatio von Prof. Manolis Papadrakakis (National Technical University Athens) für Professor John H. Argyris anlässlich seines 90. Geburtstages (19.8.2003), veröffentlicht im IACM Magazin “Expressions” (Oktober 2003)

"Energy Theorems and structural analysis", London, Butterworth: Aircraft Engineering 27 (1955) S. 125-154

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